Liebe Züchterinnen und Züchter,
Hier auf diese Seite möchten wir monatlich einen Bericht über eine
Vogelart geben, die in unseren Züchterkreisen seltener gehalten
werden.
Erfahrene Züchter stellen eine Art vor
und stehen auch für Informationen zur Verfügung.
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Der Vogelbericht des Monats März 2023 stammt aus der Feder von
unserem LV-Mitglied Eugen Franke
Vielen Dank für diesen Bericht!
Der Kleine Kubafink
Tiaris canora

1,1 Kleine Kubafinken in der Vorderansicht. Seitenansicht eines Männchens
Sie sind noch von der Brut mitgenommen.
auch Kubafink, Gelb- oder Goldkragen genannt, gehört zur artenreichen
Familie der Ammern - Emberizidae. Hier finden wir auch die beiden
Verwandten, den Großen Kubafink oder Goldbraue, Tiaris olivacea und das
Schwarzbrüstchen oder Schwarzgesichtchen Tiaris bicolor.
In Jahren 1860 bis 1870 selten nach Deutschland eingeführt, aber ab 1870
nach Ruß häufiger und auch vielfach gezüchtet.
Er kommt nur endemisch auf der Insel Kuba vor. Irrgäste außerhalb
Kubas werden hin und wieder festgestellt.

Zwei Jungtiere kurz vorm Umfärben in das Erwachsenenkleid
Das Gefieder des Kubafinken ist recht ansprechend, auch wenn
es nur aus Olivgrünen, braunen, grauen, schwarzen und gelben Tönen
besteht. Es ist ein deutlicher Geschlechtsunterschied zum Weibchen
vorhanden. Sie erreichen eine Körperlänge von 9 bis zehn Zentimetern.
Die gesamte Färbung und Zeichnung ist sehr schön auf den beiliegenden
Fotos zu erkennen. Das markanteste Merkmal ist die schwarze
Gesichtsmaske des Männchens, welche mit einem kräftig sonnengelben
Kragen eingefasst ist.
Die Geschlechter lassen sich rein äußerlich gut unterscheiden.
Lediglich die schwarze Kopfmaske und die gelbe Einfassung der
Selben, fallen beim Weibchen dunkelbraun und der Kragen in einem
dunkleren Gelb aus. Im Gegensatz zu den Weibchen singen die
Männchen.
Das Balzverhalten ist bei den Kubafinken ausgeprägt und erfolgt
nach dem Nestbau. Es sind recht stürmische Balzflüge. Die Männchen
bringen nur sehr kurze Balzrufe und helles Zirpen. Ihr eigentlicher Gesang
ist recht leise. Dabei treffen sich dann Männchen und Weibchen auf
einem Zweig und bleiben dort plötzlich ruhig sitzen. In der letzten Phase
der Balz wird das Weibchen nicht mehr von Männchen verfolgt. Es
lockt das Männchen, duckt sich, stellt den Schwanz nach oben und fordert das
Männchen zur Begattung auf.

Junges Weibchen

Außenvolieren mit Mischbesetzung von Erstes Nest eine jungen Paares. Nur mit ganz schwach
Prachtfinken und 1,1 Kubafinken Einschlupfröhre. Diese wurde noch etwas weiter gebaut.
Das kugelige und teilweise umfangreiche Nest kann sowohl freistehend
als auch in Nistkästen, aus Gräsern, Würzelchen, Kokosfasern und Federn
errichtet werden. Die Gelegegröße beträgt zwischen 2 bis 4 Eier.
Danach sind die Weibchen während der durchschnittlich 12- bis 13-tägigen
Brutdauer nicht sehr fest sitzend. Sie fliegen ab und an zum Männchen
und dann wieder zurück zum Gelege. Man gewinnt den Eindruck,
dass die Brut dadurch misslingt, was aber nicht der Fall ist. Die ab etwa
dem sechsten Tag sich lautstark meldenden Jungvögel leben 16 - 20 Tage
als Nestlinge und werden nach dem Ausfliegen noch ca. drei Wochen
von den Elterntieren, im abnehmenden Maße, weiter versorgt.
Es kommt nun die kritische Zeit der Jungenverfolgung durch das Männchen.
Die Jungtiere müssen aus dem Zuchtraum entfernt und separat
untergebracht werden.
Jungvögel sind zuerst matter und farbloser gefärbt, ab der ersten
Mauser ist jedoch kein Unterschied zu den Elterntieren mehr feststellbar. Mit
9 bis 10 Wochen sind die Geschlechter optisch zu unterscheiden.
Ein gut harmonierendes Zuchtpaar kann in einer Saison mehrere Bruten
aufziehen. Doch mehr als zwei Bruten würde ich nicht zulassen.
Im Jahre 2002 konnte ich erstmals 2,3 Kleine Kubafinken als Nachzuchten,
von einem Zuchtfreund übernehmen. 1,1 tauschte ich dann gegen 2,1 ein.
Somit hatte ich dann drei blutsfremde Paare im Bestand. Mit zwei Paaren
konnte ich dann im darauffolgenden Jahr schon meine ersten Jungtiere ziehen.
Die Unterbringung erfolgte in meinen ausgestatteten Zuchtboxen, Zimmer-
und Außenvolieren. Am besten sagen ihnen sonnige Volieren mit vielen
Versteckmöglichkeiten zu, da es sich auch um sehr bewegliche und
lebhafte Vögel handelt. Sie sind auch sehr unempfindlich und hart im
Nehmen. Zusammen mit Lonchuras, Spitzschwanz-, Maskenamadinen,
Binsenastrilden, Gould-, Dreifarbigen-, Forbes-, Rotköpfigen
Papageiamadinen, Silberschnäbelchen, kleinen australischen und
südamerikanischen Täubchen, ließen und lassen sie sich sehr gut und
problemlos vergesellschaften. Die Gruppenhaltung ist nicht angeraten, da die
Männchen sehr rabiat werden können. Ich habe es auch vermieden die
Paare in nebeneinanderliegenden Volieren unterzubringen. Generell ist die paarweise
Unterbringung angesagt.

Nest eines alten Paare im Futterkorb für Frischfutter und Wasser, an der Volierentür.
Die Futterschalen wurden teilweise überbaut. Habe es zweimal herausgenommen.
Dann bauten sie freistehen ihr Nest in den Kiefernzweigen.
Eine Prachtfinken-Körnermischung stellt die Grundversorgung sicher. Silber-,
Rispen-, Rote Kolben-, Hühner-, Senegalhirse, Mohn, Eifutter und einige Mehlwürmer,
Buffalos machen die Vögel glücklich. Während der Aufzucht sind der
tierische Anteil und das Weichfutter, sowie gequollene Kolbenhirse sehr wichtig.

Futterstelle in der Voliere
Bei den Kleinen Kubafinken handelt es sich auch um sehr gute Ausstellungsvögel.
Da sie sehr neugierig, verspielt, zutraulich und nicht scheu sind, präsentieren
sie sich im Schaukäfig sehr schön und bekommen eine gute Bewertung. Ich
konnte meine ersten Erfolge auf der DM 2004 mit einer Goldmedaille und auf der
COM 2005 mit 92 Punkten feiern.
Wollen wir hoffen, dass die wildfarbenen Vögel immer präsent bleiben.
Für mich sind Kubafinken, vom Verhalten und der Zutraulichkeit, immer sehr
ansprechende und angenehme Vögel.
Eugen Franke
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Die Vogelberichte des Monats stehen archiviert in den nachfolgenden Listen
zur Verfügung:
Monat
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Verfasser des Berichts
Thema
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hier kann die PDF-Datei heruntergeladen werden 
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Februar 2017
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Karl-Georg Viet
Silberohrsonnenvogel
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März 2017
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Detlef Fass
Mosambiquegirlitz
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April 2017
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Helmut Feldker
Grauköpfchen
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Mai 2017
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Mirco Ehrich
Positurk. Irisch Fancy
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Juni 2017
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Hans Walker
Rotnackenlori
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Juli 2017
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Eugen Franke
Braunbrustschilffinken
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August 2017 |
Sylvia Haats
Halsbandsittich
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September 2017
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Gerhard Ehling
Positurkanarien
Deutsche Rotschecken
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Oktober 2017
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Hans Berse
Farbkanarien
Achat Topas gelb mosaik
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November 2017
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Berend Wäcken
Großer Textorweber
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Dezember 2017
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Volkmar Meyer
Chinesische Zwergwachtel
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Januar 2018
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Karl-Georg Viet
Kikuyu Brillenvogel
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Februar 2018
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Thomas Wendt
Polarbirkenzeisig
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März 2018
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Helmut Rohe
Buntastrild
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April 2018
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Gerhard Möhlmann
Bartzeisig
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Mai 2018
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Norbert Kock
Glanzsittich
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Juni 2018
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Eugen Franke
Muskatbronzemännchen
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Juli 2018
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Onno Best
Irislori
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August 2018
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Johannes Sinning
Rotbauchdrossel
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September 2018
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Sylvia Haats
Springsittich
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Oktober 2018
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Norbert Kock
Diamantamadine
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November 2018
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Uwe Bischoff
Perle Morbide
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Dezember 2018
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Florian Kruse
Trauerzeisig
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Januar 2019
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Werner Kreikenbaum
Waldvogelzucht
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Februar 2019
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Norbert Kock
Blaugrüne Papageiamadine
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März 2019
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Eugen Franke
Augenring-
Sperlingspapagei
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April 2019
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Gerhard Möhlmann
Hausgimpel
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Mai 2019
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Rudolf Schaa
Bergpapagei - Taranta
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Juni 2019
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Manfred Kühling
Diamanttäubchen
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Juli 2019
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Eugen Franke
Annamgrünfink
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August 2019
|
Sylvia Haats
Katharinasittiche
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September 2019
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Helmut Rohe
Rotmaskenastrild
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Oktober 2019
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Helmut Feldker
Hoodedsittich
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November 2019
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Thomas Wendt
Ringeltaube
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Dezember 2019
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Norbert Kock
Vogelhaltung in der DDR
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Januar 2020
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Sven Macke
Blaugenick-Sperlingspapageien
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Februar 2020
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Norbert Kock
Gouldsamadinen
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März 2020
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Florian Kruse
Erlenzeisige
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April 2020
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Karl-Georg Viet
Mehlwurmkisten
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Mai 2020
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Heiner Macke
Weißflügelgimpel
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Juni 2020
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Johann Janssen
Rotnackenloris
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Juli 2020
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Wilfried Fischer
Meisengimpel
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August 2020
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Heinz Eeten
Fife Fancy
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September 2020
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Heinz Bloch
Vogelhändlerstube Norden
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Oktober 2020
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Helmut Rohe
Lauchgrüne Papageiamadine
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November 2020
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Werner Ahling
Roter Kardinal
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Dezember 2020
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Eugen Franke
Aymarasittich
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Januar 2021
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Eugen Franke
Maskenamadine
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Februar 2021
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Josef Faske
Nymphensittich
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März 2021
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Carsten Gronewold
Jap. Mövchen
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April 2021
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Johann Walker
Inkakakadu
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Mai 2021
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Johannes Sinning
Himalayagrünling
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Juni 2021
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Eugen Franke
Prachtnonne
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Juli 2021
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Wilfried Fischer Yorkshire Kanarien
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August 2021
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Karl-Georg Viet
Blaukehlhüttensänger
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September 2021
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Eugen Franke
Gimpel
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Oktober 2021
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Gert Liebscher
Pariser Trompeter
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November 2021
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Eugen Franke
Silberschnäbelchen
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Dezember 2021
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Eugen Franke
Weißkopfnonne
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Januar 2022 |
Eugen Franke
Johannes Sinning +
Magellanzeisig
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Februar 2022 |
Karl-Georg Viet
Sonnenvogel
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März 2022 |
Eugen Franke
Bourkesittich
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April 2022 |
Eugen Franke
Zeresamadine
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Mai 2022 |
Uwe Bischoff
Gartenvögel
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Juni 2022 |
Eugen Franke
Binsenastrild
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Juli 2022 |
Eugen Franke
Schmucksitttich
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August 2022 |
Eugen Franke
Spitzschwanzamadine
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September 2022 |
Eugen Franke
Ringelastrild
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Oktober 2022 |
Eugen Franke
Gloster-Fancy
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November 2022 |
Eugen Franke
Dreifarbnonne
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Dezember 2022 |
Thomas Wendt
Gartenrotschwanz
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Januar 2023 |
Eugen Franke
Schönsittich
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März 2023 |
Eugen Franke
Kleiner Kubafink
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